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Eine für alle – alle in einer: Die Smarte Werkbank

Autorenbild: neongrau designneongrau design


Treffen sich ein Pferd, eine Ente und ein Igel... Na ja, nicht ganz. Aber fast, denn die Protagonist:innen unserer Geschichte kommen ebenfalls nur selten an einem Tisch zusammen. Es geht um all jene Expert:innen, die an den komplexen Entwicklungsprozessen von Verarbeitungsmaschinen beteiligt sind. Der Austausch zwischen ihnen ist das A und O, Softwarelösungen – wenn überhaupt vorhanden – allerdings sehr kostspielig und für die kleinteilige sächsische Wirtschaft nicht praktikabel.


Aus diesem Umstand heraus wurde 2016 das Projekt Smarte Werkbank begonnen. Dieses sogenannte InnoTeam bestand aus fünf Instituten der TU Dresden, dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) sowie sechs Dresdner Unternehmen. Das ehrgeizige Ziel: Die Entwicklung einer intuitiven Open-Source-Software voranzutreiben, die alle Entwicklungspartner:innen vernetzt und ihnen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung stellt. Dadurch können Zeit, Abstimmungen und Ressourcen in den für die sächsische Wirtschaft typischen Kooperationsprojekten mit vielen kleineren Partner:innen eingespart werden.


Die spezialisierten Unternehmen müssen für die Entwicklung von Maschinen eng miteinander agieren. Allerdings sprechen Projektplaner:innen, Konstrukteur:innen, Designer:innen, Steuerungsentwickler:inner und Fertiger nicht immer die gleiche „Sprache“.

Methoden, Werkzeuge, Vorgehensweisen, einzuhaltende Richtlinien und Normen: Das alles unterscheidet sich grundlegend und kann nur schwer für alle Beteiligten bspw. in einer E-Mail verständlich gemacht werden. Auch weil bei der Beschreibung per Mail oder in einer Powerpoint immer sehr viele Informationen heruntergebrochen werden müssen.



Ein direktes Arbeiten am Objekt ist in Planungsbesprechungen meist nicht möglich. Das folgt erst später, wenn jede:r wieder an ihren/seinen Schreibtisch zurückgekehrt ist. Die für die Entwicklung so wichtigen Iterationsschleifen verlaufen dadurch nur in sehr langsamen Zyklen. Die Smarte Werkbank sollte deshalb wie ein mehrdimensionales Modell funktionieren: Eine Skizze, die alle Teile des Puzzles und ihre Zusammenhänge und Abhängigkeiten darstellt und sie an einem Ort digital verfügbar macht.



Durch diese Veranschaulichung wird viel weniger Zeit in die Aufbereitung der Arbeitsstände und dafür mehr in strategische Absprachen investiert. Jede:r ist jederzeit auf dem Laufenden, da sie/er an einer zentralen Schnittstelle alles Wichtige findet. Dort werden außerdem Werkzeuge und Tools eingebunden. Loggt sich bspw. eine Projektmanagerin in die Smarte Werkbank ein, findet sie nur die Informationen, die im aktuellen Schritt für sie wichtig sind. Sie kann von dort aus über Anbindungen andere Softwareprogramme nutzen, die nur sie benötigt. Ein Konstrukteur würde wiederum eine für ihn passende Ansicht mit anderen Informationen und Tools vorfinden.





Noch komplizierter wird es, wenn man bedenkt, dass Prozesse heutzutage selten stringent verlaufen. Ideen werden verworfen, Änderungen vorgenommen und Anforderungen angepasst. Auch das sollte im Konzept bedacht werden: Die Smarte Werkbank bezieht terminliche oder technische Abhängigkeiten ein. Das minimiert das Risiko von teuren und zeitraubenden Anpassungen in späteren Arbeitsschritten.




neongrau hat das Vorhaben im Bereich UI und UX Design vorangebracht. Dabei war besonders die Erarbeitung einer leicht verständlichen Bedienoberfläche, die allen Akteur:innen gerecht wird, eine Herausforderung. Vom Management über die Konstruktion bis hin zur Montage sollen alle die Software intuitiv nutzen können.

Nach 4 Jahren endete 2020 die Projektarbeit an der Smarten Werkbank. Es ist und bleibt ein ambitioniertes Vorhaben, dass die Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen über räumliche und fachspezifische Grenzen hinweg in den Fokus rückt.


Klingt alles ziemlich clever? Finden wir auch. Wirklich verdammt smart diese Werkbank. Details zum Projekt finden Sie auf der Website.



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