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Social Media – Was, wie, wann, wo?

Autorenbild: neongrau designneongrau design

Aktualisiert: 28. Feb.




Im ersten Artikel zum Thema Social Media haben wir uns grundlegend mit der Frage beschäftigt, ob jedes mittelständische oder kleine Unternehmen wirklich einen Account auf allen Plattformen benötigt. Und wir haben näher beleuchtet, wann es wirklich sinnvoll ist und wie viel Aufwand mit dem Betreiben der Profile einhergeht.


Wie angekündigt, möchten wir nun ein wenig konkreter werden und auf die unterschiedlichen Anbieter eingehen. Wer seine Ziele kennt, kann so wahrscheinlich schneller entscheiden, welcher Kanal am besten zu einem selbst passt.


XING

Die Plattform fühlt sich an, als wäre sie auf dem absteigenden Ast und nur noch etwas für Nostalgiker:innen, die schwer loslassen können. Aber nach wie vor hat XING in der DACH-Region mehr als 22 Millionen User:innen und sollte daher, vor allem für die Mitarbeiter:innengewinnung nicht außer Acht gelassen werden. Leider bietet die kostenfreie Variante des Profils wenig spannende Contentmöglichkeiten. Wir würden trotzdem empfehlen, ein Profil mit Logo und ein paar Neuigkeiten zum Thema Kollegium und Vision anzulegen. Potenzielle Bewerber:innen haben so eine Anlaufstelle, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Wer oft auf der Suche nach Verstärkung ist, sollte die Bezahlversion des Anbieters zumindest einmal testen. Denn nur mit einem Premiumprofil hat man die Möglichkeit, Statistiken des eigenen Profils auszuwerten.

Bei der Frequenz der Posts tun wir uns schwer, einen Wert festzulegen. In der Regel ist ein- bis zweimal pro Woche ein guter Anfang.


LinkedIn

LinkedIn war thematisch anfangs ebenfalls auf den Personalbereich ausgerichtet. Mittlerweile hat sich der Anbieter aber zu einem breiter aufgestellten sozialen Medium entwickelt. Anders als XING ist LinkedIn außerdem über den DACH-Raum hinaus global verfügbar. Für die DACH-Regionen sind die Plattformen momentan noch gleich stark, was die Mitgliederzahlen angeht.


Bei LinkedIn sehen wir den Vorteil, dass das Profil kostenfrei ist und vielfältige Contentmodelle existieren. Kosten entstehen nur bei der Nutzung zusätzlicher Funktionen, bspw. beim Schalten von Stellenanzeigen. Es gibt aber viele Möglichkeiten, auch kostenfrei Mitarbeiter:innen und Kund:innen zu gewinnen. Beides kann hier auf einer Plattform abgewickelt werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kontakte schneller zustande kommen, da hier das Miteinander stärker im Fokus steht. Die Plattform gewinnt wahrscheinlich auch deshalb immer mehr an Zuwachs.


Bestimmendes Thema ist die Arbeit. Ausreißer in den privaten Raum gibt es kaum, außer bei Themen wie bspw. Homeoffice, die am Ende immer noch mit der großen Überschrift Berufliches verbunden sind. Wertvolle Tipps von Arbeitgeber:innen zum Thema „Kinderbetreuung und Arbeit optimal verbinden“ sind hier also an der richtigen Stelle und können unter anderem auch über die LinkedIn Artikel ausführlich behandelt werden.


Man sollte bei LinkedIn aber darauf achten, das eigene Profil nicht zu überschwemmen. Maximal fünf Posts pro Woche sind unsere Empfehlung. Manchmal erreicht man schon nach zwei Beiträgen in der Woche eine gewisse Sättigung. Soll heißen: Wenn mit zwei Posts schon eine große Anzahl an Impressionen und Klicks erreicht wurde, bringen die folgenden Beiträge teilweise kaum noch Anstiege der Statistik mit sich. Auch das ist übrigens ein Vorteil von LinkedIn – man kann Statistiken zum eigenen Account kostenfrei auswerten.



Facebook

Facebook ist mit großer Sicherheit die Plattform mit der größten Bekanntheit. Wahrscheinlich führt auch das dazu, dass sie nach wie vor Nutzer:innen für sich gewinnt. Allerdings findet in den letzten Jahren eine Verschiebung hin zu einer älteren demografischen Gruppe statt. Junge Menschen wandern zu TikTok oder Instagram ab.


Wer den Kanal privat nutzt, geht hier beruflich wahrscheinlich mutiger voran. Man kennt sich bereits aus und muss sich nicht komplett in ein neues Backend einarbeiten. Aus unserer Sicht kommt es dabei sehr auf die Ziele und die Zielgruppe an. Für Consumer-Produkte ist das soziale Medium sicherlich ein wichtiger Teil der Kommunikationsstrategie. Doch es werden hier nach wie vor eher private Diskussionen geführt und Freizeitthemen bedient. Wer also schwerpunktmäßig mit B2B-Kunden arbeitet, trifft die Entscheider:innen hier in privaten Momenten. Auch das kann mit kreativen Inhalten sinnvoll für die eigenen Ziele genutzt werden. Trotzdem macht es das Ganze ein wenig komplizierter. Und wer sich gerade erst rantastet, kann sowas weniger gebrauchen.


Zudem wird empfohlen, auf Facebook zwei Mal täglich etwas zu posten, um in den Feeds an relevanten Plätzen zu erscheinen. Auch hier ist der Aufwand daher größer, als bei anderen Plattformen.



Instagram

Instagram hat es 2023 geschafft: Die Plattform ist Spitzenreiter im Ranking der Social Media-Nutzung. 35 Prozent der Internetnutzerschaft sind dort täglich aktiv, vier Prozent mehr als im Vorjahr.


Für Instagram empfiehlt sich eine Frequenz von einem Post pro Tag. Gerade für den B2C-Bereich ist der Kanal interessant, da junge Menschen sehr oft und lange am Tag aktiv sind. Zudem liegt der Schwerpunkt auf Bildern. Instagram war ursprünglich eine reine Foto-App. Durch Hashtags und Keywords ist es aber mittlerweile sehr leicht möglich, spezielle Zielgruppen mit den eigenen Inhalten zu erreichen. Und vor allem Nischenthemen lassen sich mit tollen Fotos gut in Szene setzen. Was Instagram gut kann: die Nutzer:innen interessieren sich ernsthaft für die Produkte und Inhalte von Influencer:innen. In den Austausch zu gehen, kann sich hier richtig lohnen.


Mittlerweile können direkt in der App die eigenen Produkte verkauft werden. Im Bereich B2B ist das sicherlich weniger von Nutzen. Trotzdem sind die enorme Beliebtheit und die Möglichkeiten innerhalb der App große Pluspunkte. Gerade junge Menschen sammeln hier in Ordnern auch Ideen für berufliche Projekte. Dabei liegt der Schwerpunkt aber eher auf kreativen und/oder sozialen Themen.


X

X – vielen noch besser bekannt als Twitter – basiert im Gegensatz zu Instagram auf reinen Textbeiträgen. Eigentlich! Mittlerweile gibt es die Möglichkeit, Links einzubetten. Enthält das Ziel des Links Videos oder Bilder, werden diese direkt im Feed angezeigt. Somit können aber nur Texte inkl. Links vorbereitet werden, was den Aufwand für die Plattform ein wenig in Grenzen hält. Mit einer empfohlenen Schlagkraft von drei Posts pro Tag muss man trotzdem viel Zeit investieren, um erfolgreich zu sein. Twitter bietet sich daher vor allem dann an, wenn Unternehmen ihre Werte und ihre Haltung zu Themen kommunizieren möchten. Oder wenn sie, ähnlich wie Nachrichtensender, sehr regelmäßig Neuigkeiten zu berichten haben.



Google my Business

Google my Business reiht sich zwar nicht in die bekannten sozialen Medien ein, da das Angebot aber direkt von Google stammt, ist es dennoch sehr interessant. Als Unternehmen kann hier regelmäßig Content in Form einer Kurzmeldung von bis zu 1.500 Zeichen veröffentlicht werden. Auch Produkte oder Sonderaktionen lassen sich ankündigen. Diese Beiträge erscheinen rechts auf der Seite mit den Suchergebnissen unter dem eigenen Unternehmensprofil. Wenn also eine Person die Marke googelt, erscheint in der rechten Spalte eine kurze Zusammenfassung mit den wichtigsten Fakten zur Firma inkl. der Beiträge aus dem Google my Business Profil.

Hier genügt eine Frequenz von einem Post aller sieben Tage. Dann wird die News in den Suchergebnissen ausgeblendet. Spätestens dann sollte eine neue folgen. 




Pinterest

Nutzer legen sich in dem Portal Bilder ab, inklusive des Links zur Website, von der das Foto stammt. Sie speichern die Beiträge in eigenen thematischen Sammlungen und merken sich so Ideen für später vor. Wer Produkte an Consumer verkauft, kann diese hier bewerben und zusätzlich praktische Tipps und Anwendungstechniken verbreiten. Pinterest ist sehr beliebt und auch für Werbende sinnvoll. Voraussetzung ist aber immer, dass die eigenen Produkte visuell dargestellt werden können. Ob als Bild oder als Video – eindrucksvoller Content ist hier essenziell. Zudem sollte die Häufigkeit der Posts bedacht werden: Bis zu fünf Mal am Tag empfiehlt die Plattform einen Beitrag zu veröffentlichen, damit die Relevanz steigt und die Posts weit oben bei den Usern im Feed angezeigt werden.




TikTok

Wir wollen der Vollständigkeit halber auch TikTok erwähnen. Sie ist vor allem bei der jüngsten Zielgruppe gerade ein unverzichtbares Tool und glänzt mit gewaltigen Nutzerzahlen. Unternehmen sind hier allerdings noch rar. Wer junge Erwachsene zwischen 13 und 23 Jahren ansprechen will, sollte die App ernsthaft in Erwägung ziehen. Wichtigste Voraussetzung sind aus unserer Sicht passende Inhalte. Vor dem Start sollte man eine Möglichkeit gefunden haben, eigene Produkte und Themen kreativ und vor allem sinnhaft in Form von Videocontent aufzubereiten.


Unser Plattform-Fazit

Dieser kurze Abriss liefert einen Einblick in die wichtigsten Plattformen. Wer jetzt entscheidet, dass Social Media eine sinnvolle Ergänzung des eigenen Marketing-Mixes ist, dem stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung. Wichtig ist nur, nicht ohne ein Ziel zu starten. Davon hängen die Wahl der Kanäle und der langfristige Erfolg ab. 


Außerdem sollten Sie den Aufwand nicht unterschätzen. Auch wenn alle Portale kostenfrei bespielt werden können, kosten Planung, Gestaltung, Ideenfindung, Umsetzung und Analyse sehr viel Ressourcen. Große Unternehmen haben eigene Teams oder sogar Abteilungen für dieses Thema.

Nichtsdestotrotz kann hier durch eine gelungene Kommunikation mit der Zielgruppe und Inhalten mit echtem Mehrwert viel erreicht werden.



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