Kickern, Strawberry Matcha und Post its. Dafür gibts Geld?
11. November 2025
Nancy Kaiser
Lesedauer:
3 min
Die Liste der Vorurteile gegenüber Agenturen ist lang. Deswegen widmen wir uns heute mal der Frage, welchen Beitrag Designbüros wirklich leisten. Warum unsere Arbeit meist wenig mit ‚hübsch machen‘ zu tun hat. Und warum genau deswegen den meisten am Ende dann doch ein „Ah, jetzt check ich’s“ entweicht.
Design ist Funktion, Information und der überzeugende erste Eindruck
Für viele geht es beim Thema Design oder Gestaltung darum, Fotos etwas mehr Wirkung zu verleihen, der Marke ein paar trendige Farben zuzuweisen und hier und da mal eine spannende Formgebung für einen neuartigen Fahrradhelm zu erarbeiten. Alles schön und gut, denn ja: Genau das gehört zu unseren Aufgaben. Allerdings verbergen sich hinter dem Endergebnis immer dutzende Entscheidungen. Um die richtigen zu treffen, nutzen wir unser erlerntes Wissen in den Bereichen Grafik- und Produktdesign, unsere jahrelange Erfahrung im Projektgeschäft innerhalb verschiedenster Branchen und eine ordentliche Portion gesunden Menschenverstand. Diese Kombination ordnet in unseren Köpfen die verschiedenen Anforderungen der Stakeholder zu strategischen Gedanken.
Erstes Fallbeispiel Webdesign: Der Auftraggeber will das Corporate Design auf die Struktur der Webpräsenz übertragen. Farben, Schriften, Logo, Animationen – all das muss definiert und als großes Ganzes stimmig zusammengebracht werden. Und das trifft sich gut, denn auch wir wollen, dass die Marke hinter dem Kontaktformular sofort erkannt wird. Was wir dabei in den Fokus rücken, sind die Nutzer:innen der Website. Also Menschen. Denn die gilt es abzuholen.
Wenn wir tiefer reingehen in die Website, erreichen wir (hoffentlich) irgendwann einen Button. Ob der uns gefällt ist erst mal nebensächlich. Viel wichtiger ist, dass das Element von Nutzenden als Aufforderung zum Klick erkannt wird. Dass die Besuchenden durch ihn die Unterseite erreichen. Das Design macht also die Funktion sichtbar. Oder anders gesagt: Wir vereinen bei allem was wir tun, Form und Funktion zu einem großen Ganzen.
Wenn wir jetzt rauszoomen, fällt der Blick vom einzelnen Button auf die gesamte Webpräsenz. Das, was wir über einen einzelnen “Web-Knopf” erfahren haben, potenziert sich hier um ein Vielfaches. Denn zusätzlich zur Herausforderung, dass alle Besucher:innen die Website bedienen können müssen, zahlt auch der erste Eindruck direkt auf den Erfolg des Unternehmens ein. Eine Besucherin braucht gerade mal 3 Sekunden um zu entscheiden, ob sie auf der Produktseite bleiben oder direkt wieder zurück zu Google will. Sekunden, in denen sie zwischen Begeisterung und Langeweile, Verstehen und Verwirrung, Kaufen oder Nicht-Kaufen wählt. Denn unbewusst rechtfertigen Käufer:innen das erste Bauchgefühl oder die getroffene Bauchentscheidung erst rückwirkend rational. Und genau deshalb sollte die Gestaltung eben nicht stiefmütterlich behandelt, sondern eher königlich hofiert werden.
Es geht also um’s Verstehen, um den ersten Eindruck und: um die Vermittlung von Informationen. Denn wie allseits bekannt, leben wir in einer Zeit, in der ununterbrochen Bilder, Wörter, Lichter, Geräusche und Aufgaben auf uns einströmen. Wer sich hier zurechtfinden will, sucht ständig nach bekannten Ankern, an denen er oder sie sich festhalten kann. Design schafft Orientierung. Allein eine Schriftart kann dabei helfen, eine Kosmetikmarke und ein Autohaus unbekannterweise auseinander zu halten. Man muss nur wissen, wonach Kund:innen Ausschau halten, um ihre Erwartungen mit einem entsprechenden Design zu bedienen.

Unterm Strich
Das, was ich hier am Beispiel einer Website und eines Buttons habe deutlich machen wollen, lässt sich in unserer täglichen Arbeit auf alles Mögliche übertragen. Verschiedene Gehäuse für Hardwareprodukte, bei denen sofort erkennbar sein muss, dass sie zu einer Produktfamilie gehören. Wegweisende Schilder, die auf den ersten Blick viel Wissen vermitteln müssen, damit jemand auf einem Campus den richtigen Weg findet. Ein Messestand, der so gestaltet ist, dass er vertraut wirkt und zu ruhigen Gesprächen einlädt und gleichzeitig aufregende Überraschungsmomente ermöglicht. Die intuitiv richtige Benutzung (digitaler) Produkte, auch wenn niemand daneben steht, der das Handling erklärt. All das lässt sich mit Design vereinen. Der Weg dahin ist aber gesät vom Prioritäten setzen und clevere Lösungen finden.
Wer vorne mitspielen will, muss mutige Entscheidungen treffen. Nur so bleibt man am Ball. Doch bei all dem gilt es immer, verschiedenste Anforderungen mitzudenken. Wir verstehen es als Aufgabe des Designs, zwischen diesen vielfältigen Interessen zu moderieren und sie in ihre bestmögliche Form zu gießen.
Für alle, die mehr wollen…
Die Frage nach dem “Warum” haben wir an dieser Stelle wohl abschließend geklärt. Für alle weiterhin Ungläubigen hier unsere Nummer: 0351 2128040. Und wer nicht telefonieren mag, kann auch schreiben.
Und wer jetzt noch nicht genug hat, dem erzählen wir im nächsten Artikel noch mehr über das wilde Agenturleben. Da dreht sich dann alles um die konkreten Aufgaben, die unsere Schreibtische fluten.
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